Artikel-Schlagworte: „my drive assist bosch“

Schilder-Erkennung nachrüsten leichtgemacht?

Montag, 28. Juli 2014

Ihr habt – genauso wie ich – kein Fahrzeug welches über eine Kamera verfügt? Dafür habt ihr aber ein iPhone in der Tasche und hättet auch gerne eine Schilder-Erkennung im Auto bzw. würdet die am liebsten nachrüsten?

Mit einem iPhone ist das nun möglich, besser gesagt mit einem iPhone 4S, dem iPhone 5, dem iPhone 5C oder halt auch dem iPhone 5S. Bosch hat eine 9 Megabyte große App entwickelt und stellt diese kostenlos im iTunes Store zur Verfügung.

Die App soll Tempolimits, Überholverbote und die entsprechenden Aufhebungszeichen einfach über die Smartphone-Kamera erkennen. Dafür muss das iPhone natürlich mit einer entsprechenden Halterung an der Frontscheibe installiert werden. Anschließend hat man die Wahl zwischen einem Live-Bild, einer Karte (die zusätzlich noch über das Verkehrsaufkommen informieren kann) oder über eine minimalisierte Basic-Ansicht, die weniger ablenkt.

schildererkennung-nachruesten-auto

Wofür? Nun, hin und wieder ist man bei der Autofahrt ja auch mal abgelenkt und hat ggf. ein Schild übersehen. Nun hilft der Blick auf das Smartphone und das zuletzt erkannte Schild wird eingeblendet. Laut Hersteller funktioniert die App sogar im Ausland, so z.B. auch in Österreich, in der Schweiz und in Frankreich, wo Tempolimits ja viel höher bestraft werden als hier in Deutschland.

Das System ist intelligent und lebt auch von der Datenerhebung durch die Teilnehmer, so können z.B. die Tempolimits (also die Schilder) über die Cloud an den Hersteller geschickt werden und so wird dann die Warnung für alle Teilnehmer zuverlässiger, selbst dann wenn die eigene Kamera z.B. das Schild nur schlecht oder gar nicht erkannt hat.

Mein persönlicher Test hat ergeben, dass nicht immer alle Schilder erkannt werden, auch wurde bei mir beim Ortsausgangsschild nicht direkt wieder Tempo 100 angezeigt. Durch die dauerhafte Nutzung von GPS und mobilen Daten wird die Akku-Laufzeit natürlich reduziert, daher empfehle ich ein mobiles Ladekabel für den Zigarettenanzünder.

Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man das iPhone im Querformat, mittig, unten an der Windschutzscheibe montiert und es leicht nach vorne neigt. Das Live-Bild sollte man zusätzlich noch einmal mit dem Finger „fokussieren“.

my-drive-assist-bosch-iphone

Ergebnis: Nein! Diese Schilder-Erkennung ersetzt nicht ein „richtiges“ System, doch wer dieses nicht hat, der wird ggf. dankbar sein über diese kostenlose App. Vor allem die intelligente Cloud-Lösung lässt mich hoffen, dass die Werte demnächst noch besser werden. Zeitlich begrenzte Schilder bzw. Zusatzschilder werden derzeitig scheinbar noch nicht erkannt. Guter Ansatz, etwas Verbesserungspotenzial ist noch vorhanden, aber dadurch das die App kostenlos ist, kann sich ja nun jeder iPhone Besitzer selbst ein Bild vom „My Drive Assist“ machen. Ich finde diese Lösung immer noch besser, als die Systeme die auf (teilweise veraltertes) Kartenmaterial setzen. iPads (ab iPad 2) werden übrigens auch unterstützt, wobei ich nicht empfehlen würde ein iPad in die Frontscheibe zu klemmen. Neben dem Tempolimit wird übrigens auch angezeigt ob man gerade überholen darf oder nicht und auch wenn es mit der „Aufhebung“ der Verbote manchmal etwas hinkt, kann man sich da ja auch noch auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen.

Schilder die direkt hinter Kurven stehen wurden in meinem Fall nicht erkannt und wenn die Sonne tief steht und die Kamera blendet, dann versagt auch die beste App. Das gilt natürlich auch für die verschmutzte Frontscheibe, die Kamera sollte schon freie Sicht haben.

Was hat das nun mit Kennzeichen zu tun? Ich gestehe, nicht viel, aber die Schilder sind ja auch Verkehrszeichen und warum sollte man nicht auch mal links und rechts über den Tellerrand blicken, denn wenn ihr zu schnell unterwegs seit, spätestens dann kommt euer Kennzeichen wieder ins Spiel. Denn darüber ermittelt dann die zuständige Behörde den Halter und der bekommt dann Post. Lasst euch nicht blitzen, spart euch das Geld und denkt vor allem auch an die Sicherheit. Demnächst sind wieder „Erstklässler“ unterwegs.