Artikel-Schlagworte: „Mercedes AMG GT“

Deutsche Sportwagen 2015: Der Mercedes AMG GT / AMG GTS!

Mittwoch, 26. November 2014

Würde ich ein Buch schreiben zum Thema Sportwagen aus Deutschland, dann hätte ich es nun wahrlich schwer. Welchen würde ich auf den Thron stellen? Wer würde auf den ersten Platz fahren? Wäre es der alljährliche Gewinner aus Zuffenhausen, also der Porsche 911 den es inzwischen in fast 20 verschiedenen Varianten gibt oder wäre es der Newcomer aus Stuttgart in Form vom Mercedes-AMG GT bzw. eher als Mercedes-AMG GTS?

Vermutlich wäre es in der Tat der AMG GT, warum? Die beiden Notsitze hinten im Elfer finde ich über, da freue ich mich lieber über etwas Gebäckraum – oh freudscher Verschreiber, ich meinte natürlich Gepäckraum. Zwei Golfbags passen da rein. Darauf haben die Designer wohl wert gelegt. Woher ich das weiß? Der Chefdesigner von Mercedes-Benz (Gorden Wagener) fährt einen weißen AMG GT – der Mann hat Geschmack – spielt gerne Golf und verriet mir das mit seinen Golfbags.

2015-mercedes-amg-gts-fahrbericht-test-video-jens-stratmann-review-mbrt14-amggt-mbcar-29

Wer Golf spielt, der kann also getrost den 2 Sitzer kaufen. Während so ein Golfball eine Geschwindigkeit von 220-270 km/h erreichen kann, lächelt der AMG GT / S Pilot nur müde und beschleunigt weiter auf über 300 km/h. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Mercedes-AMG GT im besten Fall innerhalb von 3,8 Sekunden.

2015-mercedes-amg-gts-fahrbericht-test-video-jens-stratmann-review-mbrt14-amggt-mbcar-155

Dafür zuständig ist ein 4,0 Liter V8 der unter der Motorhaube sitzt und die hintere Achse antreibt. Was soll ich sagen? Der Klang der Auspuffanlage, die über eine Klappensteuerung verfügt, ist ebenfalls genial. Er rotzt, er brüllt, er macht Gänsehaut. Bei jedem Gangwechsel spielt er die Backfire-Symphonie und der Sportwagen fährt sich so wunderbar perfekt, man glaubt es kaum. Die Lenkung, das Fahrwerk, der Antrieb, der Abtrieb (es gibt einen Heckspoiler der automatisch aus- und einfährt), der Vortrieb. Vorbildlich. Fast schon zu perfekt, oder?

2015-mercedes-amg-gts-fahrbericht-test-video-jens-stratmann-review-mbrt14-amggt-mbcar-125

Aber das ist der Porsche 911 leider auch. Zu perfekt! Die Automobilbauer haben die Perfektion doch bildlich auf die Spitze getrieben und sich die Themen Perfektion, Haptik und Qualität auf die Fahnen geschrieben. Die Kunden wird es freuen. Würde ich ein Buch schreiben, dann wäre am heutigen Tag der AMG GTS ganz weit oben in der Top Liste der deutschen Sportfahrzeuge. Von 0 auf Platz 1, dass muss man erst einmal hinbekommen. Hier gibt es übrigens eine Vorstellung vom AMG GTS, dort seht ihr Sarah, Jan und mich im Bild:

Kurz erklären möchte ich noch warum das Fahrzeug vorne kein Kennzeichen trägt: Wir waren mit dem Fahrzeug in den USA unterwegs, zugelassen auf den Bundesstaat Michigan trägt das Modell nur an der hinteren Stoßstange ein Hersteller-Kennzeichen. Da man in den USA so ein Fahrzeug gar nicht artgerecht bewegen kann, ging es für uns auf die legendäre Rennstrecke „Laguna Seca“. Nach drei Runden mit Profi-Rennfahrer Bernd Schneider ging mein Magen auf die Toilette und ich folgte ihm stillschweigend. Es war dennoch fantastisch, zu sehen wie ein erfahrener Rennfahrer das Fahrzeug am Limit bewegt und was für Geschwindigkeiten in Kurven erreicht werden können:

Unfassbar, wirklich unfassbar und auch wenn der Porsche 911 ebenfalls ein sehr, sehr, sehr, sehr gutes Fahrzeug ist, entscheidet am Ende ja doch auch immer so einwenig das Bauchgefühl. In dem Fall schreit mein Magen: Bring mir den GTS zurück und damit meint er den Mercedes-AMG GT S in solarbeam gelb oder noch besser in weiß mit schwarzen Felgen.

2015-mercedes-amg-gts-fahrbericht-test-video-jens-stratmann-review-mbrt14-amggt-mbcar-14

Stuttgart und das Duell: Mercedes AMG GT gegen Porsche 911!

Dienstag, 9. September 2014

Es war einmal eine Stadt in Deutschland namens Stuttgart. In dieser Stadt gab es zwei Automobilhersteller. Der eine stellte attraktive Fahrzeuge der gehobenen Klasse in allen möglichen Segmente auf die Räder und der andere war bekannt, ach was sag ich, berühmt und berüchtigt für seine Sportwagen. Das Luxus- bzw. das Segment der Besserverdiener bedienen beide. Nun hat sich der Sportwagenhersteller im Jahre 2002 gedacht: „Sportwagen alleine reicht uns nicht…“ und zusammen mit seiner großen Konzern-Mutter stellte er einen SUV auf die Räder. Inzwischen verkauft der ehemalige Sportwagenhersteller mehr Geländefahrzeuge und nimmt somit dem anderen Hersteller durchaus auch ein paar Prozentpunkte weg.

Der Hauptmarkt? USA! Das Volumen? Bis dato immerhin 500.000 Fahrzeuge. Dennoch bleibt man natürlich auch sportlich und stellt auch weiterhin Sportwagen her und auch wenn dieser Markt heiß umkämpft ist, gab es bis dato irgendwie keinen direkten Konkurrenten aus Deutschland. Bis jetzt! Denn jetzt kommt der andere Stuttgarter Hersteller und stellt den AMG GT vor. Klar, die Rede ist von Porsche (mit dem 911 und dem Cayenne) und Mercedes-Benz.

Mercedes-AMG GT (C 190) 2014

Heute wird in Affalterbach gefeiert. Affalterbach? Stammsitz der Performance-Marke von Mercedes-Benz. Wer dort übrigens den Begriff „Tuner“ in den Mund nimmt, bekommt links und rechts eine „Watsche“, das hört man gar nicht gerne. Man sieht sich inzwischen nicht mehr als Tuner, sondern als Performance-Marke oder gar als Sportwagenmarke. Das können Sie auch, denn nach dem eigen entwickelten Mercedes-Benz SLS kommt nun der zweite Streich und der hat es in sich:

Mercedes-AMG GT (C 190) 2014

4.0 Liter Hubraum, BiTurbo, 462 bzw. 510 PS, 600 bzw. 650 Nm und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (im besten Fall) innerhalb von 3,8 Sekunden. Dank einem Kofferraumvolumen von 350 Liter bleibt er sogar Alltagstauglich und wer das Gaspedal nur mit Samtschuhen streichelt, der soll sogar mit einem Verbrauch von unter 10 Litern Kraftstoff auskommen. Hust. HUST. Achja, brüllen tut er natürlich auch. Dafür wird die Auspuffanlage sorgen, welche natürlich über eine Klappensteuerung verfügt. Gestartet wird das Triebwerk per Knopfdruck und die Technik und Elektronik ist natürlich eingezogen. Nichts, was nicht elektronisch gesteuert wird, nichts was sich nicht irgendwie einstellen lässt. Luxus, Handmade, Made in Germany, Power, Performance, Effizienz… …doch bevor ich mich für eine Farbe entscheide, müsste ich schon noch den Preis wissen, oder? Der wird im Oktober 2014 verkündet, vermutlich nach dem Pariser Automobil-Salon. Insider behaupten übrigens, dass man sich – wen wundert es – beim Mitbewerber – orientieren würde, welcher könnte das denn nun wohl sein? Der Porsche 911 Carrera oder doch etwa der Turbo? Irgendwo dazwischen wird wohl die harte Wahrheit liegen, die dann wieder Traumblasen zum platzen bringen wird.

Mercedes-AMG GT (C 190) 2014

© Fotos: Mercedes-Benz 2014