Mit einem Ford Erprobungsfahrzeug unterwegs…
Donnerstag, 15. November 2012Heute habe ich wieder einen Blick in die Zukunft wagen dürfen. Ich habe das Forschungs- und Vorentwicklungszentrum von Ford in Aachen besucht. Dort wird nicht nur Geschichte geschrieben, nein, dort wird an der Zukunft gearbeitet. Normalerweise kommt man nicht in die sensiblen Bereiche und schon gar nicht in den Genuss auch mal mit einem echten Erprobungsfahrzeug fahren zu dürfen.
Die Erprobungsfahrzeuge sind auch als solches zugelassen, sprich die Fahrzeuge müssen nicht immer mit sämtlichen E-Prüfzeichen versehen sein (Bauteile), dürfen mit viel High-Tech im Kofferraum und auch am Armaturenbrett unterwegs sein, usw. Von aussen sieht so ein Fahrzeug „fast“ noch normal aus:
Auf dem zweiten Blick entdeckt man bei diesem Fahrzeug ganz besondere Scheinwerfer. Diese hier verfügen noch über keine offizielle Zulassung, dafür allerdings über viel High-Tech:
Doch um die Scheinwerfer geht es bei diesem Fahrzeug nun gar nicht, bzw. „uns“ ging es heute um ein ganz anderes Feature. Zukunftsweisende Technologie wird gerade geschrieben, getestet und Markenübergreifend erprobt. Wir hatten heute die Chance die Fahrzeug-zu-Fahrzeug Kommunikation bzw. die Fahrzeug-zu-Infrastruktur Kommunikation in Aktion zu sehen. Ich möchte gar nicht zu tief in die Technik eintauchen, also kurz umrissen: Euer Fahrzeug kommuniziert via W-Lan mit anderen Fahrzeugen. So sendet z.B. das Fahrzeug welches vor euch in der Kurve steht das Signal „Habe gerade gebremst und stehe an Standort X“ – euer Fahrzeug erkennt diese Situation und meldet eurem Fahrzeug: „Vorsicht Hindernis hinter der Kurve“! Die Möglichkeiten dafür sind natürlich fast unbegrenzt, so könnte man sich z.B. Baustellen vorstellen die ebenfalls sich via W-Lan ankündigen, oder Unfälle die man so sogar umfahren kann. Die Möglichkeiten dieser Car-2-Car-Kommunikation zeigen: Wir sind noch lange nicht am Ende der Entwicklung, sondern stehen ganz am Anfang!
Zur Zeit ist der Versuchsträger natürlich noch weit von der endgültigen Version entfernt, im Kofferraum von diesem Erprobungsfahrzeug sieht es zwar nicht aus wie bei Hempels unterm Sofa, aber wie im Keller von einem Computer-Nerd. Der Grund ist klar: Die Entwicklungsingenieure müssen schnellstmöglich an alle Bauteile, es wird viel umgesteckt, umgebaut und erprobt.
Davon bekommt man ja „eigentlich“ nicht viel mit, doch wenn ich euch nun erzähle, dass es in Frankfurt z.B. 120 Fahrzeuge gibt, die sich schon per W-Lan unterhalten? Ja, die Zukunft ist näher als man denkt und seid heute freue ich mich sogar noch mehr darauf, denn gerade diese Car-2-Car Kommunikation ist für mich der nächste Meilenstein im Automobilbau in den Punkten Sicherheit, Zeitmanagement und aber auch beim Umweltschutz. Wenn ich einen Stau umfahren kann weil ich rechtzeitig und vor allem topaktuell gewarnt wurde, dann kann mir das nur Recht sein, vor allem wenn man demnächst auch andere Verkehrsteilnehmer selber „warnen kann“…! Hier sehen wir z.B. eine Meldung von einer Baustelle, die eine Baustelle selber senden könnte. Der W-Lan Sender dafür könnte z.B. im Bauwagen untergebracht sein, der dann andere Autofahrer auf die Beeinträchtigung hinweist:
Ford tut was! Ford tut dieses zusammen mit sämtlichen anderen wichtigen Herstellern! Ich finde das richtig, denn lieber gemeinsam ein großes Menü kochen, das schmeckt vermutlich besser als wenn jeder sein eigenes Süppchen serviert.