Zusammen mit Sarah Sauer und Jan Gleitsmann besuchte ich vor ein paar Tagen den Pariser Automobil-Salon. Dort wurde unter anderem auch der neue C63 AMG – Verzeihung, der neue Mercedes-AMG C63 als Limousine und als T-Modell präsentiert. Unter der Haube? Ein V8! Puh! Allerdings müsste man nun einen Film drehen alá: „Liebling, Mercedes hat den Hubraum geschrumpft!“ – Galt früher noch: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Hubraum, gilt es nun natürlich einen Blick zu werfen auf den Flottenverbrauch, auf den CO2 Ausstoß, auf die EU6-Norm bei den Abgaswerten und natürlich macht es Sinn ein Fahrzeug auf die Räder zu stellen, welches sportlich und „sparsam“ zu gleich ist.
Sarah hat die Chance genutzt und sich in Paris Herrn Oliver Wiech von AMG zu schnappen. AMG, die ehemalige Tuning-Schmiede ist inzwischen die Performance-Marke von Mercedes-Benz und die neuen Modelle tragen nun auch den kompletten Namen. So wird aus dem Mercedes-Benz C63 AMG der Mercedes-AMG C63 und auch der neue Sportwagen trägt den Namen Mercedes-AMG GT. Warum nun der kleinere Motor unter die Haube kam, welche Vorteile er besitzt, was geändert wurde usw. das lest ihr nun im Interview. Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann es sich natürlich auch hier direkt ansehen:
Wir besuchten kürzlich die Pariser Motorshow 2014. Dort hatten wir die Chance, ein Interview mit Oliver Wiech, Chef der Entwicklungsabteilung bei AMG, zu führen. Als erstes fragte Sarah, warum beim neuen Mercedes AMG C63 eine Änderung des Namens vorgenommen wurde, denn vorher hieß er Mercedes-Benz C63 AMG. Oliver Wiech erklärte, dass sie AMG international weiter vorantreiben, aber trotzdem 100%ig hinter Mercedes-Benz stehen möchten, daher wurde nur im Namen etwas getauscht, um mehr Augenmerk auf AMG zu legen.
Dann interessierte uns vor allem, was der Grund war, dass AMG den Motor von 6.3 Litern auf 4.0 Liter Hubraum reduziert hat. Herr Wiech erklärte uns, dass AMG den C63 traditionell mit einem Saugmotor mit 6300 ccm Hubraum ausgestattete. Das war uns ja bekannt, ebenso, dass der neue Motor nun ein aufgeladener Biturbo-Motor ist. Der alte durfte noch frei saugen, der neue wird zwangsbeatmet. Warum? Es ergab sich ein Konflikt daraus, den Hubraum zu verringern und die Leistung trotzdem zu steigern, AMG überlegte daher, wie man das neue Modell nennen sollte. C40? C510? C-AMG? Am Ende behielten sie die Bezifferung bei und der Namen „C63“ steht jetzt als Symbol für eine Leistungssteigerung, das Fahrzeug hat aktuell maximal 510 PS.
Als nächstes fragte Sarah Herrn Wiech, was der Grund für AMG war, den gleichen Motor mit dem „heißen Innen-V“ sowohl im C63 als auch im neuen Sportwagen, dem Mercedes-AMG GT, zu verbauen.
Er erklärte uns, dass es drei große Vorteile bringt, die Turbolader zwischen die Zylinderbänke zu setzen. Diese sind zum Beispiel, andere Teile, wie die Motoraufhängungen, zu designen. In diesem Auto speziell existieren aktive Motoraufhängungen, was einzigartig in diesem Fahrzeug-Segment ist. Als zweiten Grund gab er an, dass es enorme Vorteile bezüglich des Kraftstoffverbrauches birgt. Der neue Mercedes C63 AMG verbraucht nur 8.2 Liter auf 100 km, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der 12 Liter verbrauchte, das sind mehr als 30% weniger.
Der dritte und letzte Vorteil sei, dass diese Motorkonstruktion das selbe Ansprechverhalten habe wie der Saugmotor. Das klingt nun natürlich nach zahlreichen Vorteilen, wir sind also gespannt wie sich das Fahrzeug fahren lässt.
Mit über 40.000 verkauften Einheiten war der Vorgänger sehr erfolgreich. Wir wollten von Herrn Wiech wissen, ob es für AMG eine Herausforderung war, den neuen Mercedes AMG C63 zu entwickeln. Er sagte, dass die Entwicklung diese Auto ein Ziel für AMG war. Dieses war, die Besonderheiten des Vorgänger-C63 zu nehmen und alle Gewohnheiten zu verbessern. Der neue C63 besitzt zum Beispiel ein elektronisch verstellbares Fahrwerk und eine elektronisch geregelte Differenzialsperre. Die Angebotspalette zwischen Komfort auf der einen Seite und maximaler Sportlichkeit auf der anderen Seite wurde somit verbessert.
Da wir davon ausgehen, dass Herr Wiech den neuen Mercedes AMG C63 selbst mehrfach gefahren ist, wollten wir von ihm wissen, was seiner Ansicht nach das Beste am C63 ist, was potentielle Käufer erwartet. Er erklärte uns den Fahrdynamikschalter, also den im Fahrzeug verbauten Schalter, mit dem man zwischen 4 verschiedenen Fahrmodi wechseln kann, Komfort, Sport, Sport plus und ein Rennmodus. Zu modifizieren ist hiermit nicht nur das Getriebe und die Motorsoftware, sondern auch das ESP, die Federung und das Abgasstystem. Er beschreibt, dass in den Endschalldämpfern drei Klappen verbaut sind, mit denen man den Sound verändern kann. Die Kennlinien und der Klang werden also individuell eingestellt und in Paris gab es auch schon eine erste Klangprobe. Wir sind gespannt!
Zuletzt interessierte es uns natürlich, wann nach der Limousine und dem Kombi das C63 AMG Coupé, ach sorry, der Mercedes-AMG C63 auf den Markt kommt. Ausweichend auf die Frage antwortete Herr Wiech, dass AMG vorerst einmal glücklich über den Start der anderen beiden Modelle ist versprach uns ein paar Überraschungen für die Zukunft, da Coupés ja schließlich eine lange Tradition bei Mercedes AMG haben