H-Kennzeichen ohne Euro Emblem – leider nur in Bremen und Hessen!
Ein H-Kennzeichen zu bekommen ist ja schon an einige Unannehmlichkeiten geknüpft: Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein und ein Gutachten nach §23 StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung) vorweisen können. Im Amtsdeutsch heißt es ausserdem, dass der Zustand der „Pflege des kfz-technischen Kulturguts“ dienen muss, auf deutsch: Der Zustand muss gut sein. Umbauten sind erlaubt, allerdings nur wenn die „damals“ auch schon möglich waren. Es sollte im großen und ganzem auf Originalität geachten werden, so dürfen z.B. keine Scheinwerfer oder Rückleuchten von anderen Fahrzeugen verwendet werden. Bei der Bereifung zählt der Räderkatalog, aber eine Ausnahme gibt es, denn Verkehrssicherheit oder Umweltschutz stehen vor der Originalität, d.h. Gurte oder ein Katalysator dürfen eingebaut werden. Das Fahrzeug muss alle 2 Jahre zur normalen Tüv Hauptuntersuchen, das H-Kennzeichen entbindet den Halter also nicht von der Pflicht. Ein Saisonkennzeichen gibt es bei der Zulassung als H-Kennzeichen übrigens nicht, das H-Kennzeichen ist das ganze Jahr gültig.
Wenn ein Oldtimer / Youngtimer Fahrer nun sämtliche Auflagen erfüllt und seine Hausaufgaben gemacht hat, steht einem H-Kennzeichen ja eigentlich nichts mehr im Wege, leider bekommt man diese in fast sämtlichen Bundesländern nur noch mit dem Euro-Zeichen. Bremen und Hessen sind da noch die Ausnahme. Dort bekommt man das H-Kennzeichen auch auf dem „guten, alten“ DIN Schild, welches bundesweit bis Oktober 2000 ausgegeben wurde, bevor es durch das Euro-Kennzeichen ersetzt wurde. Hessen und Bremen wollen zumindestens noch bis zum Ende des Jahres 2011 diese Kennzeichen ausgeben. Die Begründung dafür liegt auf der Hand, denn die Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) lässt im § 47 Absatz 1 Nr. 1 ausdrücklich Ausnahmen zu. Das Bundesverkehrsministerium sieht das natürlich anders und sieht in dem Paragraphen keine Möglichkeit für die Durchführbarkeit einer bundesweiten Ausnahmeregelung. Trotzdem wollen Hessen und Bremen weiterhin an den zeitgenössischen DIN-Schildern für Oldtimer festhalten und darum geht es doch bei H-Kennzeichen, oder? Um die Pflege der zeitgenössischen Optik.
Hin und wieder sieht man Oldtimer Veranstaltungen Fahrzeuge mit Euro-Schrift Kennzeichen aber ohne dem Euro-Balken, diese sind nachträglich entfernt worden und dafür kann ich nur warnen. Das KFZ-Kennzeichen ist eine Urkunde, wer dieses Kennzeichen also verändert (z.B. den Teil mit dem Euro Emblem abtrennt) begeht eine Urkundenfälschung und diese Fälschung kann strafrechtlich verfolgt werden. Das gleich gilt auch, wenn man die Kennzeichen umknickt, sicherlich bestätigt die Ausnahme hier die Regel und oft drückt der Gesetzeshüter ein Auge zu, doch verboten bleibt verboten.
Wer also aktuell ein H-Kennzeichen ohne den blauen Balken haben möchte, muss nach Hessen oder Bremen ziehen, doch ihr solltet euch beeilen, denn wer weiß wie lange die beiden Oldtimer-Oasen im Paragraphen Dschungel die Fahne gegen das Bundesverkehrsministerium noch oben halten.
Schlagworte: Auto Kennzeichen, DIN Schilder, H-Kennzeichen, H-Kennzeichen ohne Euro, KFZ Kennzeichen
3. Juni 2011 um 18:37 Uhr
[…] hat hier einen Lamborghini gezeigt, der nur 200 km/h fahren darf, im Kennzeichen-Blog geht es um H-Kennzeichen ohne Euro und auch ich habe auf rad-ab.com meine Erfahrungen mit Autohändler niedergeschrieben, die einen […]
5. Juni 2011 um 14:01 Uhr
[…] Kennzeichen-Blog KFZ Kennzeichen, Wunschkennzeichen und viele Informationen « H-Kennzeichen ohne Euro Emblem – leider nur in Bremen und Hessen! […]
3. August 2011 um 20:37 Uhr
[…] hat, muss wohl auch zukünftig 3 Fahrzeuge versteuern und schon würde ich persönlich zu dem H-Kennzeichen für einen Oldtimer, zu dem Saisonkennzeichen für das Cabrio und zu der normalen Zulassung für das Alltagsauto raten, […]
6. September 2011 um 14:53 Uhr
[…] Polo werden 30 Jahr und dürfen demnächst das historische Kennzeichen tragen, wenn denn auch alle Auflagen für H-Kennzeichen erfüllt […]